Internationale Junioren-Regatta in München: Giesing holt Silber und Bronze

An diesem Wochenende fand die erste internationale Regatta für Juniorinnen und Junioren in München statt. Die Regatta auf der Strecke der Olympischen Spiele von 1972 ist der erste wichtige internationale Test für die Junioren-Nationalmannschaft. Bei hervorragenden Bedingungen standen am Samstag und Sonntag Wettkämpfe in allen Bootsklassen auf dem Programm.

Nach der ersten Kleinboot-Überprüfung vor drei Wochen in Brandenburg hatte sich Lena Giesing vom Crefelder Ruder-Club mit Platz vier für den Einsatz in der Junioren-Nationalmannschaft empfohlen. Bundestrainer Adrian Bretting schenkte Giesing das Vertrauen im Doppelzweier und Doppelvierer.

Silber im Doppelzweier am Samstag

Zunächst stand am Samstag der Doppelzweier auf dem Programm. Im Vorlauf konnte sich Giesing zusammen mit ihrer Essener Partnerin Julia Stöber deutlich durchsetzen und souverän für das A-Finale qualifizieren. Im Finale am frühen Nachmittag ging es dann gegen die internationale Konkurrenz. Der Zweier aus Großbritannien war nicht zu schlagen und konnte schon früh eine Führung von einer Bootslänge herausrudern, die im weiteren Rennverlauf nicht mehr aufzuholen war. Ab Streckenhälfte kam das deutsche Duo stärker auf und setze sich hinter den Britinnen auf Platz zwei etwas vom Feld ab. Bis ins Ziel verteidigten Giesing und Stöber Platz zwei und wurden bei der Siegerehrung mit Silber belohnt. Auf dem Bronzerang kam das zweite Boot aus Großbritannien ins Ziel. Giesing zeigte sich im Anschluss mit dem Rennen sehr zufrieden: „Wir hatten im Vorlauf noch einige technische Probleme, die wir im Finale gut in den Griff bekommen haben. Dann lief es richtig gut. Und jetzt freue ich mich über meine erste internationale Medaille.“

 

Bronze im Doppelvierer am Sonntag

Foto (Wöstemeyer): Schneider, Berkemeyer, Giesing, Stöber (v.l.n.r.) beider Siegerehrung im Doppelvierer

Foto (Wöstemeyer): Schneider, Berkemeyer, Giesing, Stöber (v.l.n.r.) bei
der Siegerehrung im Doppelvierer

Am frühen Sonntagmorgen stand der Vorlauf im Doppelvierer auf dem Programm. Das Zweier-Duo wurde für den Vierer von Lea Berkemeyer aus Dortmund und Tjorven Schneider aus Münster ergänzt. Wie schon von der Papierform her zu vermuten war, stand den vier Nachwuchssportlerinnen ein hartes Qualifikationsrennen bevor. Der aus den beiden britischen Doppelzweiern vom Samstag gebildete Vierer konnte seiner Favoritenrolle gerecht werden und entschied den Vorlauf für sich. Dahinter kam der deutsche Doppelvierer um Giesing nach einem harten und engen Rennen knapp vor Polen ins Ziel. Diese drei Boote qualifizierten sich für das A-Finale am Sonntagabend. Wie schon im Vorlauf setzten die Britinnen sich früh vom Feld ab und gewannen souverän das Finale. Dahinter entbrannte schon früh der Zweikampf zwischen Polen und dem deutschen Boot, den die Polinnen, anders als im Vorlauf, am Ende für sich entschieden. Die Schweiz und die Niederlande drückten im letzten Streckenviertel von hinten, konnten aber in den Kampf um die Medaillen nicht mehr entscheidend eingreifen. So durften sich Giesing, Stöber, Berkemeyer und Schneider bei der Siegerehrung die Bronzemedaille umhängen lassen. CRC-Trainer Markus Wöstemeyer war mit dem Abschneiden seiner Sportlerin sehr zufrieden: „Lena konnte sich in beiden Bootsklassen als stärkstes deutsches Boot gut in Szene setzen. Wir haben gesehen, dass die Britinnen zum jetzigen Zeitpunkt schon ein bisschen weiter sind. Die haben ihre Nationalmannschaft schon gebildet und wir sind noch in diesem Prozess. Der Vierer und auch der Zweier konnten im Vorfeld nur ein Wochenende trainieren. Das reicht dann gegen die eingefahrenen Mannschaften nicht. Im Vierer kam vielleicht auch noch bisschen Pech mit der Startbahn dazu. Die Polinnen konnten sich auf der zweiten Streckenhälfte im Windschatten vorbeischieben.“

Junioren-Bundestrainer Bretting war mit dem Ergebnis des Zweiers und des Vierers zufrieden, hätte aber gerne noch weitere deutsche Boote in den Finals gesehen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir bis zur Weltmeisterschaft zu den Britinnen aufschließen können. Wir brauchen aber noch mehr Breite. Unsere zweiten Boote konnten noch nicht stechen.“

In vier Wochen steht für Giesing die zweite Kleinbootüberprüfung im Einer in Hamburg an. Nach den Ergebnissen wird dann die Nationalmannschaft zusammengestellt. Das bedeutet, dass die Vorergebnisse Makulatur sind, wenn das Ergebnis in Hamburg nicht stimmt. Die offizielle Nominierung findet dann zur Deutschen Jugendmeisterschaft am 25. Juni in Essen statt.

Markus Wöstemeyer                             

(Crefelder Ruder-Club)

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