Mit einer herausragenden Leistung haben die Sportler*innen des Crefelder Ruder-Clubs ein Spitzenergebnis bei den Deutschen Meisterschaften auf dem heimischen Elfrather See erzielt. Bei besten Wetterbedingungen konnten die Krefelder in sieben Finals Edelmetall gewinnen und dank dieser Breite auch die Gesamtwertung souverän für sich entscheiden.
Am Samstagmorgen um Punkt neun Uhr ist auf dem Elfrather See alles bereitet und der erste Start zu gleich vier Meisterschaften erfolgt. Ausgefahren wurden an diesem Wochenende die Deutschen Großbootmeisterschaften und Para-Meisterschaften, die offenen Deutschen Masters-Meisterschaften und die Deutschen Hochschulmeisterschaften. Mit rund 100 Helfern hatte der Regatta-Verein Niederrhein ein meisterliches Umfeld für Aktive und Zuschauer geschaffen. Und es kamen alle auf ihre Kosten. In fast jedem Rennen war Hochspannung garantiert. Mit vielen knappen Entscheidungen und Überholmanövern in buchstäblich letzter Sekunde hielten die Mannschaften das Publikum in Atem. Vorstandsmitglied des Regatta-Vereins Philipp te Neues war mit dem Ablauf hoch zufrieden. „Organisatorisch lief alles wie am Schnürchen. Ich denke, dass wir einen guten Job gemacht haben. Das Feedback war durchweg positiv. Es häufen sich sogar schon Anfragen, welche Veranstaltung wir noch übernehmen könnten. Und ein bisschen Glück hatten wir natürlich auch – das Wetter hat mitgespielt. Der angesagte Regen hat sich bis nach dem Ende der Rennen Zeit gelassen.“ so te Neues.
Und auch sportlich war das Wochenende aus Krefelder Sicht herausragend. Mit insgesamt sechs Medaillen bei der Deutschen Großbootmeisterschaft gewann der heimische Crefelder Ruder-Club auch überlegen die Gesamtwertung der Meisterschaft. Als weiteres Highlight konnte die Mannschaft aus CRC-Ruderer von der Uni Duisburg-Essen das Rennen im Männer-Doppelvierer für sich entscheiden. Jakob Gebel, Moritz te Neues, Jan Renner und Matthias Keulen haben sich damit für die Studenten Europameisterschaft qualifiziert. In einem Herzschlagfinale besiegte das Team der Uni Duisburg Essen das bis kurz vor Schluss führende Boot der Uni Erlangen-Nürnberg mit einem fulminanten Endspurt mit 3 Zehntel Sekunden Vorsprung. Der Schlagmann des Vierers Jan Renner war nach dem Rennen sichtlich erschöpft, aber hochzufrieden. „Wir haben den Endspurt schon früh angesetzt, um nach vorne zu kommen, haben aber gemerkt, dass das noch nicht reicht. Moritz hat dann einfach noch zwei Spurts angesagt. Ab da sind wir über uns hinausgewachsen. Absolut phantastisch.“ sagte Renner nach dem Rennen.
Weitere Highlights des ersten Regattatages waren die Bronzemedaillen im Frauen Doppelzweier und im Mixed-Achter. Bereits im zweiten Finale des Tages schaffte der Crefelder Ruder-Club den Sprung aufs Treppchen. Im Mixed-Achter, bestehend aus vier Frauen und vier Männern, holten Marisa Staelberg, Sophie Baloghy, Henriette te Neues, Sophia Wüllner, Larus Melka, Michael Naß, Paul te Neues, Lukas Geller und Steuerfrau Anna Lülfing Bronze. In einem Rennen gegen die beiden Boote an der Spitze, gebildet aus Ruder*innen verschiedener Vereine, so genannten Renngemeinschaften, war das Vereinsboot des Crefelder Ruder-Clubs letztendlich chancenlos noch weiter nach oben auf`s Treppchen zu klettern. In einem der beiden Boote mit Krefelder Beteiligung, dass keine reine Vereinsmannschaft des CRC war, holte Melissa Isen gemeinsam mit ihrer Partnerin Julia Tertünte (Münster) ebenfalls Bronze im Frauen-Doppelzweier.
Und noch einmal Bronze gab es für das zweite Renngemeinschaftsboot der Krefelder am zweiten Finaltag im Leichtgewichts-Frauen-Doppelvierer. Louisa Heinermann (Crefelder RC) setzte sich zusammen mit ihren Mitstreiterinnen Emilia Greif (Bonn), Lara Rosenstengel (Sorpesee) und Julia Kocherscheid (Essen) souverän mit den späteren Silber- und Gold-Medaillen-Gewinnern vom Rest des Feldes ab und holte souverän Platz drei nach Hause.
Zum Ende der Veranstaltung am Sonntagnachmittag warteten noch drei super spannende Finals mit jeweils einem Boot des Crefelder Ruder-Clubs auf die Zuschauer: der Männer-Achter, der Frauen-Achter und der Männer-Doppelvierer. Schon vor dem Start war Jan Renner, Moritz te Neues, Joost Follert und Matthias Parlow klar, dass im Finale des Männer-Doppelvierers jeder Schlag sitzen muss, um hier eine Medaille zu gewinnen. In den Vorläufen lagen die sechs Finalboote nicht einmal eine Sekunde auseinander. Am Ende wurde es die Silbermedaille nach einem erwartet spannenden und knappen Rennen. Ebenfalls Silber gewann der Frauen-Achter des Crefelder-Ruder-Clubs mit Marisa Staelberg, Henriette te Neues, Sophie Baloghy, Sophia Wüllner, Charlotte Lier, Lina Mölder, Pia Renner, Melissa Isen und Steuermann Justus de Gruyter. Das Team aus der Seidestadt konnte lange mit der Renngemeinschaft aus NRW mithalten, musste diese dann auf der zweiten Streckenhälfte jedoch ziehen lassen. Am Ende war es dann eine Bootslänge Rückstand auf das siegreiche Boot.
Und auch das letzte Rennen der Großbootmeisterschaft verhieß ein Krimi zu werden. Bereits in den Vorläufen zeichnete sich ab, dass der CRC-Männer-Achter zu den Anwärtern auf den Titel gehört. Jedoch hinterließ die Mannschaft der Renngemeinschaft aus Bonn, Waltrop und Leipzig den stärksten Eindruck aller Teams. Und so kam es dann auch im Finale. Der CRC-Achter mit Michael Naß, Jacob Schulte-Bockholt, Lukas Geller, Dacey Caldwell, Jan Henrik Szymczak, Andreas Baloghy, Matthias Keulen, Larus Melka und Steuerfrau Anna Lülfing konnte nur auf den ersten 250m das Tempo des Renngemeinschafts-Achters mitgehen. „Wir mussten dann unser Tempo fahren, als wir gemerkt haben, dass wir da nicht mitgehen konnten.“ sagte Schlagmann Naß. In einem beherzten Schlussspurt verteidigten die Krefelder am Ende den zweiten Platz und wurden mit Silber belohnt. Cheftrainer Markus Wöstemeyer war voller Stolz auf seine Athlet*innen. „Natürlich wäre mir zumindest eine Gold-Medaille bei den Großbooten schon nicht unrecht gewesen… aber wir müssen anerkennen, dass die anderen Teams sehr stark waren. Wir haben es geschafft mit Vereinsmannschaften in den drei Großbooten jeweils Silber zu holen gegen die Renngemeinschaften. Das finde ich wirklich stark.“ resümierte Wöstemeyer nach den Finals. „Auch wenn die Corona-Einschränkungen an einem solchen Tag schnell in Vergessenheit geraten, dürfen wir nicht vergessen, dass wir insbesondere in unserer Stadt sehr massive und leider zum Teil auch völlig absurde Einschränkungen über das letzte dreiviertel Jahr hatten. Umso höher schätze ich die Leistung unserer Teams ein.“ ergänzte Wöstemeyer.
Markus Wöstemeyer