Bei wechselhaftem Herbstwetter wurde an diesem Wochenende in Münster um die Titel bei den 28. Deutschen Sprintmeisterschaften gerudert. Der Crefelder Ruder-Club war mit Medaillen in acht Bootsklassen einer der erfolgreichsten Vereine – Gold gewannen Eva Schüller und Charlotte Paschke im Juniorinnen-Doppelzweier. Und ebenfalls mit Gold dekoriert wurden wie im letzten Jahr Justus de Gruyter und Nils Busch nach Ihrer erfolgreichen Titelverteidigung.
350m mit Vollgas
Insgesamt hatten 318 Boote zur diesjährigen Sprintmeisterschaft in Münster auf dem Aasee gemeldet. Die Mannschaften gingen in den 42 Entscheidungen des Wochenendes schon in Vor- und Hoffnungsläufen und den Halbfinals mit Vollgas auf die 350m kurze Strecke auf dem Münsteraner Aasee.
Acht Medaillen für den Crefelder Ruder-Club
Der Crefelder Ruder-Club konnte acht Medaillen vom Meisterschaftswochenende mit nach Hause nehmen. In den Samstags-Finals ruderte der Juniorinnen-Achter der Altersklasse U 19 zu Silber. Florentine Paschke, Annika Beißel, Eva Schüller, Charlotte Paschke, Johanna Esser, Jona Zimmermann, Carlotta Trupke, Maja Schönwitz und Steuermann Matthias Hombergs zeigten im Finale ihr bestes Rudern und kamen nur denkbar knapp hinter dem Favoritenboot aus Essen ins Ziel. Schlagfrau Trupke zeigte sich dann auch nach dem Rennen sehr zufrieden: „Es lief wirklich richtig gut. Und am Ende sind wir an die Essenerinnen noch mal richtig rangefahren. Unser Start war überraschend explosiv. Unseren Vorsprung haben wir am Ende sicher ins Ziel gebracht.“ Zuvor hatten Beißel, Trupke, F. Paschke, Zimmermann und Steuermann Hombergs bereits Bronze im Vierer geholt. Die andere Achterhälfte war stark in die Regatta gestartet und hatte den Vorlauf im Doppelvierer gewonnen. Im Finale lief es dann aber nicht rund und das Boot kam nur auf Platz sechs ins Ziel.
Auch der Junior-Achter des Crefelder Ruder-Clubs holte sich die verdiente Medaille. „Mit Bronze müssen wir am Ende zufrieden sein. Es war der gleiche Zieleinlauf, wie am letzten Wochenende bei der Landesmeisterschaft – hinter Münster und Minden. Die Boote außerhalb NRWs hatten hier nichts zu melden.“ Resümierte CRC-Cheftrainer Markus Wöstemeyer. Auch die Junioren waren vor dem Achterrennen bereits in anderen Bootsklassen erfolgreich. Nils Busch, Justus de Gruyter, Arne Lange und Justus Kiefer hatten sich Bronze im Doppelvierer gesichert.
Mit Bronze ging es auch am Sonntag weiter. Der gesteuerte Vierer mit Justus Kiefer, Lambert Hattstein, Arne Lange, Julius Nolte und Steuerfrau Mia Wegele holte sich ebenso wie Leon Birkle und Simon Ni im Doppelzweier der Altersklasse U17 die Bronzemedaille ab.
Goldene Doppelzweier
Zum Abschluss der Regatta gab es dann aber doch noch die ersehnten Titel als Deutscher Sprintmeister 2024. In den beiden Doppelzweiern – Junioren und Juniorinnen – der Altersklasse A kam an den CRC-Athleten und Athletinnen keiner vorbei. Zunächst legten Charlotte Paschke und Eva Schüller vor. Mit einem fulminanten Start setzte sich das CRC-Duo direkt an die Spitze und gab die Führung bis zu Ziellinie nicht mehr ab. Ein lupenreiner Start-Ziel-Sieg. Schüller und Paschke hatten bei der Zieldurchfahrt noch gar nicht realisiert, dass sie als erstes Boot die Ziellinie geschnitten hatten. Beim Anlegen zur Siegerehrung gab es dann kein Halten mehr, als sie erfuhren, dass es Platz eins für die beiden sympathischen Nachwuchssportlerinnen aus Krefeld geworden ist. Schüller freute sich: „Das war so eng. Wir haben einfach nur getreten. Ich habe am Ende nichts mehr mitbekommen. Wir wussten nach dem Rennen nur, dass wir eine Medaille haben und am Siegersteg anlegen. Dass es Gold ist, haben wir gerade erst erfahren.“
Justus de Gruyter und Nils Busch hatten vom gewonnenen Titel und dem engen Zieleinlauf nichts mitbekommen. Der CRC-Junioren-Doppelzweier lag zu dieser Zeit bereits am Start und machte sich rennfertig. Mit souveränen Siegen in Vorlauf und Halbfinale hatten die beiden Krefelder bisher keinen Zweifel daran gelassen, dass sie ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigen wollen. So war es auch das CRC-Duo, das direkt in die Offensive ging und sich einen Vorsprung von einer dreiviertel Bootslänge errudern konnte. Auch wenn der Zweier aus Gelsenkirchen am Ende noch einmal stark aufkam, konnte der starke Endspurt das Boot vom Crefelder RC nicht mehr gefährden. Unternehmen Titelverteidigung erfolgreich absolviert!
Schlagmann de Gruyter freute sich sichtlich über die Goldmedaille. „Wir wussten nach dem Sieg im Halbfinale, dass wir gut drauf sind und wir es aus eigener Kraft schaffen können. Wir waren unglaublich aggressiv und wollten unbedingt Gold. Die Strategie im Finale direkt möglichst weit aus dem Feld herauszufahren ist voll aufgegangen.“ sagte de Gruyter nach der Siegerehrung.
Letzte Meisterschaft beschließt die Saison 2024
Die Deutsche Sprintmeisterschaft ist die letzte Meisterschaft des Jahres und so endet das Regattajahr 2024 im Rudersport. Direkt im Anschluss beginnt das Vorbereitungstraining auf das Jahr 2025, das seine Schatten schon Anfang Dezember mit dem Ergometer- und Langstreckentest in Dortmund vorauswirft. Anfang 2025 steht dann mit der Deutschen Ruder-Ergometermeisterschaft schon wieder die nächste Meisterschaft an.
Markus Wöstemeyer (Crefelder Ruder-Club)