Am 18. und 19. September wurde in Krefeld die heiße Phase der Herbstsaison für die nordrhein-westfälischen Ruderer eingeläutet. In Vorbereitung auf die in zwei Wochen stattfindende Landemeisterschaft ist die Krefelder „Reibekuchen“-Regatta das Muss für die Nordrhein-Westfälischen Vereine. Darüber hinaus fanden sich auch in diesem Jahr ruderbegeisterte aus der gesamten Republik ein. Der Crefelder Ruder-Club konnte auf heimischem Gewässer sowohl den Frauen- wie auch den Männer-Achter für sich entscheiden.
Die traditionelle Regatta auf dem Elfrather See, konnte zur großen Freude der vielen AthletINNen und Zuschauer auch im zweiten Corona-Jahr ausgetragen werden. Unter dem Schirm der Corona-Schutzverordnung fanden für die 700 Ruderer die ersten Regatta-Rennen der diesjährigen Herbstsaison statt. Christoph Puff, Vorstandsmitglied des Crefelder Ruder-Clubs, erklärte, dass die Frühjahrssaison des Jahres 2021 noch sehr stark durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie geprägt waren, aktuell mit den deutlich gelockerten Vorschriften, die Veranstaltung aber fast in gewohnter Art und Weise stattfinden konnte. Insbesondere konnten wieder selbst produzierte Reibekuchen verkauft werden, die der Regatta zu ihrem inoffiziellen Namen verholfen haben. Der Andrang am Verkaufsstand riss über die zwei Regattatage nicht ab.
Die Landestrainer aus NRW laden im Rahmen der Krefelder Regatta in jedem Jahr zu einer Rangliste für alle 16- und 17-jährigen als erste Standortbestimmung nach der Sommerpause im Einer ein. Über Vorläufe am Samstagvormittag und die Finals am frühen Nachmittag wird die Rangfolge gebildet. Die bestplatzierten der Rangliste bei den Juniorinnen und den Junioren erhalten eine Einladung des Chef-Landestrainers Ralf Wenzel zu einem einwöchigen Athletiklehrgang in den Herbstferien. An den Start gingen 25 Juniorinnen und 56 Junioren – darunter auch fünf Krefelder. Die Hoffnungen von CRC-Cheftrainer Markus Wöstemeyer ruhten dabei in diesem Jahr auf dem 17-jährigen Matthias Parlow. Bereits im Vorlauf konnte Parlow durch einen Sieg überzeugen. Für das Finale hatte Parlow sich noch ausreichend Körner aufgehoben und erruderte sich souverän Platz zwei in der Rangliste. Zufrieden mit dem Rennen sagte Parlow: „Ich war heute richtig gut drauf. Das habe ich schon im Vorlauf gemerkt und hatte viel Selbstvertrauen für`s Finale.“
Die Regatta ist auch in diesem Jahr der Auftakt in die Herbst-Regatta-Saison und dient vielen Vereinen aus NRW als Test für die zwei Wochen später stattfindende Landesmeisterschaft und die dann folgende Deutsche Sprintmeisterschaft. Neben der Landesmeisterschaft die am 2. und 3. Oktober ebenfalls auf dem Elfrather See in Krefeld ausgetragen wird, findet die Deutsche Sprintmeisterschaft am 10. und 11. Oktober in Bremen auf dem Werdersee statt. Die Wettkampfdistanz beträgt dann nicht wie bei der Landesmeisterschaft und der Krefelder Herbst-Regatta 1000m sondern nur 450m.
Ambitionen auf die zu vergebenden Titel in Krefeld und Bremen haben der an beiden Tagen siegreiche Männer-Achter des Crefelder Ruder-Clubs mit Jan Renner, Andreas Baloghy, Matthias Keulen, Lars Hermsdorfer, Lars Henning, Jakob Gebel, Michael Naß, Larus Melka, Moritz te Neues und Steuerfrau Shira Brinitzer. Auch der CRC-Frauen-Achter startete mit einem ungefährdeten Sieg in die Herbstsaison. Marisa Staelberg, Lena Sarassa, Pia Renner, Lina Mölder, Sophie Baloghy, Melissa Isen, Henriette te Neues, Louisa Heinermann und Steuermann Justus de Gruyter sind damit sicherlich zu den Favoriten auf die Titel in dieser Bootsklasse. Auch der CRC-Nachwuchs zeigte mit dem Sieg im Doppelvierer der Altersklasse U19, dass sie Ambitionen auf den Titel haben. Matthias Parlow, Mark Oedinghofen, Lasse Kubill und Jonas Schüller setzten sich in einem spannenden Rennen gegen die Konkurrenz durch. Cheftrainer Markus Wöstemeyer ist damit für den Moment erst einmal zufrieden und äußerte sich vorsichtig optimistisch: „Besonders in den Vierern hatten wir noch große Schwierigkeiten in der Renngestaltung. Das ist nach der Sommerpause und der Konzentration auf die Ruder-Bundesliga aber auch nicht so verwunderlich. Daher gibt es in der ein oder anderen Bootsklasse noch einiges zu tun in den nächsten zwei Wochen.“
Dann gibt es am 2. und 3. Oktober ein Wiedersehen auf dem Elfrather See zur NRW-Landesmeisterschaft, und auch dann wieder mit den berühmten Krefelder Reibekuchen.