Crefelder RC ist Deutscher Sprintmeister im Juniorinnen-Vierer-mit-Steuerfrau

Bei ruhigem Herbstwetter wurde an diesem Wochenende im Schiersteiner Hafen in Wiesbaden um die Titel bei den 29. Deutschen Sprintmeisterschaften gerudert. Der Crefelder Ruder-Club war mit Medaillen in sechs Bootsklassen einer der erfolgreichsten Vereine – Gold gewannen Lisa Paschen, Carlotta Trupke, Victoria Mertens, Maja Schönwitz und Steuerfrau Lotte Schönwitz im Vierer mit Steuerfrau.


350m mit Vollgas

Insgesamt hatten 270 Boote zur diesjährigen Sprintmeisterschaft in Wiesbaden gemeldet. Die Mannschaften gingen in den 42 Entscheidungen des Wochenendes schon in Vor- und Hoffnungsläufen und den Halbfinals mit Vollgas auf die 350m kurze Strecke im Schiersteiner Hafen. Nachdem die ersten Vorläufe bereits am Freitag ausgetragen wurden, wartete am Samstagmorgen eine böse Überraschung auf Athletinnen und Athleten, Trainer und Verantwortliche: Dichter Nebel hatte sich im Schiersteiner Hafen breit gemacht. Bei absoluter Windstille verzog dieser sich erst nach zweieinhalb Stunden. Die folge war ein ganz eng getakteter Zeitplan, da der Regattatag bis zum Sonnenuntergang durchgebracht sein musste. CRC-Cheftrainer Markus Wöstemeyer zeigte Verständnis für das Vorgehen: „Die Verkürzung der Rennabstände ist alternativlos. Sonst kommen wir mit den Rennen einfach nicht durch. Für uns hat das allerdings dramatische Folgen. Die Rennen rücken jetzt so dicht zusammen, dass Boots- und Mannschaftwechsel zeitlich so eng zusammen liegen, dass wir es wohl nur mit etwas Glück schaffen immer pünktlich am Start zu sein. Hier setze ich aber auf das Fingerspitzengefühl der erfahrenen Wettkampfrichter, die dann auch noch mal eine Minute länger warten.“


Sechs Medaillen für den Crefelder Ruder-Club

Der Crefelder Ruder-Club konnte sechs Medaillen vom Meisterschaftswochenende mit nach Hause nehmen. In den Samstags-Finals ruderte der Juniorinnen-Achter der Altersklasse U 19 zu Silber. Mia Wegele, Lisa Paschen, Lotte Schönwitz, Jana Birkle, Victoria Mertens, Annika Beißel, Carlotta Trupke, Maja Schönwitz und Steuermann Moritz Wolff zeigten im Finale nicht ihr bestes Rudern und kamen mit einer Bootslänge Rückstand hinter Minden ins Ziel. Schlagfrau Beißel zeigte sich dann auch nach dem Rennen selbstkritisch: „Wir hatten uns mehr erhofft und wollten gewinnen. Die kurzen Abstände zwischen den Rennen haben uns aber zu schaffen gemacht. Wir waren nicht zu 100% auf das Achterrennen fokussiert“ Zuvor hatten Beißel, Mertens, L. Schönwitz und Paschen bereits Silber im Doppelvierer geholt. Die andere Achterhälfte war stark in die Regatta gestartet und hatte sich im Vierer mit Steuerfrau für das Finale qualifiziert. Im Finale lief es zunächst auch nicht schlecht. Kurz vor der Ziellinie musste der Krefelder Vierer jedoch die Medaillen-Position abgeben. In einem denkbar knappen Zieleinlauf reichte es am Ende nur zum undankbaren vierten Platz.


Der Junior-Vierer des Crefelder Ruder-Clubs holte sich die verdiente Medaille. „Mit Bronze müssen wir am Ende zufrieden sein. Frankfurt und Essen teilen sich Gold. Die beiden Mannschaften haben sich gegenseitig so stark gepusht, dass wir das Tempo nicht mitgehen konnten. Ich bin begeistert, dass die Jungs den Zweikampf um Bronze gegen Mannheim noch für sich entschieden haben.“ Resümierte CRC-Cheftrainer Wöstemeyer.

Die Männer des CRC hatten sich nach dem Sieg am letzten Wochenende bei der Landesmeisterschat im gesteuerten Vierer einiges vorgenommen und konnten ihrem Anspruch auch gerecht werden. In äußerst knappen Vorrennen qualifizierte sich der Vierer mit Niklas Lebede, Justus de Gruyter, Ben Wolke, Justus Kiefer und Steuerfrau Nicola Katthagen für das Finale. In dem Wissen, dass es einen engen Zieleinlauf geben würde und zwischen Gold und Platz fünf alles offen ist, musste die Mannschaft das Limit aus sich herausholen. Das gelang auch und der Lohn war mit Platz drei die Bronzemedaille. Schlagmann Lebede sagte nach der stimmungsvollen Siegerehrung: „ Wir sind super happy mit der Medaille. Wenn man sich die Abstände anschaut, sind das nach vorne und hinten zur ein paar zehntel Sekunden. Wir haben unser bestes Rennen im Finale abgeliefert, unsere Schwächen aus dem Vor- und Hoffnungslauf analysiert und das Optimum rausgeholt. Das hat richtig Spaß gemacht.“


In den Finals am Sonntag ging es für den Crefelder Ruder-Club gleich wieder vielversprechend los. Matthias Hombergs und Jan Trupke hatten sich im größten Starterfeld der Meisterschaft über Vorläufe, Hoffnungsläufe und Halbfinals bis ins große Finale vorgekämpft. Und was sie dort zeigten, war einem Finale mehr als würdig. Mit einem verhaltenen Start schoben sie ihren Zweier zur Streckenhälfte auf die Bronze-Position und zündeten dann noch einen fulminanten Schlussspurt. So gelang es dem CRC-Nachwuchsduo sich noch an dem Boot aus Münster vorbeizuschieben und das führende Boot aus Oldenburg zu attackieren. Die Ziellinie kam dann aber doch etwas zu früh und so fuhren Hombergs und Trupke unter dem großen Jubel der Vereinskameraden an Land als zweite ins Ziel. Schlagmann Trupke sagte nach dem Rennen: „Es lief richtig gut. Wir sind noch mal aggressiver vom Start losgefahren. Und wir wussten, dass wir hinten raus stark sind.“ Zweierpartner Hombergs ergänzte noch: „Und im nächsten Jahr holen wir uns den Titel.“ Das ist tatsächlich möglich, da beide Sportler auch im nächsten Jahr noch der U17-Altersklasse angehören.


Die Goldfahrt des Juniorinnen-Vierers

Nachdem der Doppelzweier die Ziellinie passiert hatte, schwammen an der Startanlage bereits die Juniorinnen-Vierer mit Steuerfrau der Altersklasse U19 ihre Boote ein. Ohne Vorläufe trafen die Boote aus Minden, zwei Mal Essen und dem Crefelder Ruder-Club (mit Lisa Paschen, Carlotta Trupke, Victoria Mertens, Maja Schönwitz und Steuerfrau Lotte Schönwitz) aufeinander. Eine Prognose, wer hier die Nase vorne haben würde war entsprechend schwierig. Noch euphorisiert von der Silberfahrt des CRC-Doppelzweiers erwarteten die CRC-Schlachtenbummler den Start der gesteuerten Vierer. Lautstark wurde bei jedem einzelnen Schlag das Krefelder Boot angefeuert, auch wenn die Anfeuerungsrufe sicherlich am Start nicht zu hören waren. Es zeichnete sich schnell ab, dass es eine weitere Medaille für den CRC geben könnte, denn eines der beiden Essener Boot konnte bereits in der Startphase dem Tempo der übrigen Boote nicht mehr folgen. Zur Streckenhälfte zeigte sich erstmals ein winziger Vorsprung für die fünf Damen vom Elfrather See. Cheftrainer Markus Wöstemeyer hielt sich ab diesem Moment die Hände vor die Augen. Bei kurzzeitigem Öffnen der Finger konnte er sehen, wie sein Vierer den Vorsprung bis zur Ziellinie Millimeter um Millimeter ausbaute und knapp vor dem Essener Boot ins Ziel fuhr. Der Aufschrei der CRC-Anhänger war riesig. Endlich hatte es nach den vielen bereits erruderten Medaillen auch für den Titel gereicht. Carlotta Trupke aus dem Gold-Vierer wirkte zunächst nach der Zieldurchfahrt gar nicht zufrieden. Auf Nachfrage sagte sie: „Ich hatte nicht aus dem Boot geschaut und mich voll aufs Rudern konzentriert. Ich wusste einfach nicht was gerade passiert war. Aber dafür freue ich mich jetzt umso mehr.“


Letzte Meisterschaft beschließt die Saison 2025

Die Deutsche Sprintmeisterschaft ist die letzte Meisterschaft des Jahres und so endet das Regattajahr 2025 im Rudersport. Direkt im Anschluss beginnt das Vorbereitungstraining auf das Jahr 2026, das seine Schatten schon Ende November mit dem Ergometer- und Langstreckentest in Dortmund vorauswirft.

Markus Wöstemeyer (Crefelder Ruder-Club)

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