Die Krefelder Ruderer Lena Sarassa und Julian Garth kämpfen am Wochenende um die Europameisterschaft – Mit Hygienekonzept und unter Corona-Bedingungen

Lena Sarassa, Foto: DRV

Julian Garth Bild: DRV

Julian Garth, Foto: DRV

An diesem Wochenende, 05. und 06. September 2020 findet in Duisburg die U23-Europameisterschaft im Rudern statt. Der Ausrichter, die International Wedau Regatta e.V., freut sich über ein Rekordmeldeergebnis von 650 Teilnehmenden aus 32 Ländern. Der Deutsche Ruderverband geht in allen Bootsklassen an den Start und stellt damit die größte Mannschaft.

Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Heim-EM die einzige internationale Regatta für den U23-Bereich in dieser Saison. Das Organisationskomitee hat zusammen mit der Stadt Duisburg und den örtlichen Behörden alle nötigen Vorkehrungen getroffen, um die Veranstaltung unter Einhaltung aller wichtigen Covid-19 Hygieneverordnungen durchführen zu können.

U23-Bundestrainerin ist mit der Leistungsentwicklung zufrieden     

Bis Donnerstag hat sich das U23-Team unter Leitung von Bundestrainerin Brigitte Bielig in Essen auf das große Saisonhighlight vorbereitet. Am Donnerstag reist die Mannschaft dann weiter nach Duisburg.

„Am Wochenende sind wir noch einmal Relationsrennen gefahren – die Generalprobe vor dem EM-Start. Mit Wellen und Gegenwind hatten wir da natürlich ganz andere Bedingungen als während der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung in Ratzeburg. Die Zeiten waren dementsprechend langsamer, aber insgesamt bin ich mit der Leistungsentwicklung zufrieden“, so Bielig, die vor allem den Männer-Achter (BM8+), die beiden leichten Doppelzweier (BLW2x und BLM2x), den Frauen-Doppelzweier (BW2x) sowie Moritz Wolff im Einer (BM1x) sehr stark einschätzt. „Wir wissen natürlich nicht, wie die internationale Konkurrenz drauf ist. Es gibt aus dieser Saison keine Ergebnisse, an denen man sich messen könnte. Sicherlich hatten alle Nationen Corona-bedingt in den vergangenen Monaten Einschränkungen im Trainingsbetrieb, aber auf welchem Leistungsniveau sie sich aktuell bewegen, wird sich erst am Wochenende zeigen“, erklärt die Bundestrainerin.

Zwei Krefelder Sportler bei der Heim-EM dabei

Aus Krefelder Sicht sind zwei Bootsklassen besonders interessant. Darunter der von Bundestrainerin Brigitte Bielig besonders stark eingeschätzte Männer-Achter mit CRC-Ruderer Julian Garth an Bord. Gerade aus der Junioren-Klasse in den U23-Bereich aufgestiegen, hat Garth sofort den Anschluss an die nationale Spitze gefunden. Der junge Nachwuchssportler des Crefelder Ruder-Clubs trainiert bereits seit dem letzten Herbst am Bundesstützpunkt in Dortmund zusammen mit der Nationalmannschaft und dem Deutschlandachter. Garth bleibt dennoch realistisch: „Ich habe natürlich genau so hart trainiert, wie alle anderen auch, aber dass es gleich im ersten Jahr für den Achter reicht, hatte ich nicht zu träumen gewagt. Die Stimmung in der Mannschaft ist wirklich klasse. Wir wissen, dass wir uns 100-prozentig aufeinander verlassen können. Das macht die Stärke des Achters aus.“

CRC-Sportlerin Lena Sarassa wird am Wochenende bei der Heim-EM im Zweier an den Start gehen. Sarassa bringt schon mehrere Jahre internationale Erfahrung mit. In ihrem letzten U23-Jahr hat sie sich in der kleinsten Riemen-Bootsklasse, dem Zweier ohne Steuerfrau, national an die Spitze gerudert. Die nationale Rangliste konnte Sarassa mit ihrer Zweierpartnerin Hannah Reif souverän gewinnen. Als stärkster deutscher Zweier treten sie in Duisburg gegen die internationale Konkurrenz an. Sarassa ist optimistisch: „Der Zweier läuft immer besser. Auch seit der der nationalen Ausscheidung haben wir noch einmal einen Sprung nach vorn gemacht. Im Kleinboot ist die internationale Konkurrenz immer besonders schwer einzuschätzen. Und in diesem Jahr ohne Vorwettkämpfe sowieso. Unser Ziel ist das A-Finale. Und wenn wir das schaffen, ist alles möglich…“

Der straffe Zeitplan mit Vor- und Hoffnungsläufen am Samstag sowie Halbfinals und Finals am Sonntag wird den Sportlerinnen und Sportlern einiges abverlangen. „Das wird schon eine Herausforderung. Da müssen wir schauen, ob die Substanz für drei bis vier Top-Rennen ausreichend ist. Aufgrund der ganzen abgesagten Rennen in dieser Saison fehlt uns allen die Wettkampfhärte“, weiß Bielig. An Motivation hingegen fehlt es nicht. „Die Stimmung im Team ist super. Alle fiebern der EM entgegen und sind heiß darauf, an den Start zu gehen.“

Keine Zuschauer vor Ort

Für Zuschauer ist die Veranstaltung leider nicht zugänglich. Der Weltruderverband FISA überträgt alle Rennen live auf seinem YouTube-Kanal. Weitere Informationen zur Veranstaltung gibt es auf der Homepage des Ausrichters.

 

Judith Garbe (Deutscher Ruderverband)                              Markus Wöstemeyer (Crefelder Ruder-Club)

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