Vom 20. bis 23. Juni fanden die diesjährigen Titelkämpfe um die Deutsche Jugend- und Jahrgangsmeisterschaft auf dem Beetzsee in Brandenburg statt. Lukas Geller konnte in beiden Bootsklassen, in denen er am Start war, den Titel holen. Das bedeutete auch gleichzeitig die Qualifikation für die U23-WM in Florida. Mit dem Sieg im Frauen-Achter qualifizierten sich Lena Sarassa und Sonja Schlosser ebenfalls für die U23-WM. Der Sieg im Vierer mit Steuermann bescherrte Julian Garth und Jan Henrik Szymczak das Ticket zur Junioren-Weltmeisterschft, die in diesem Jahr in Tokio stattfindet.
Für den Crefelder Ruder-Club war die diesjährige Meisterschaft der Altersklassen U17, U19 und U23 äußerst erfolgreich. Fünf Sportler des Clubs konnten sich für die Weltmeisterschaften, die Ende Juli und Anfang August stattfinden qualifizieren. Lukas Geller gewann auf der Beetzsee-Regattastrecke gleich beide Finals – im Männer-Achter und im Männer-Vierer mit Steuermann. Über die gesamte Regattasaison hatte sich Geller mit starken Leistungen bei allen Überprüfungen gezeigt und einen Platz in den Favoritenbooten erarbeitet. Der Lohn für die gezeigten Leistungen ist der Start im Nationaltrikot bei der U23-Weltmeisterschaft in Sarasota (Florida, USA) im Männerachter. Ebenfalls für die WM qualifizierten sich Lena Sarassa und Sonja Schlosser. Hatten sie im Frauen-Vierer ohne Steuerfrau noch das Nachsehen und mussten sich mit Bronze begnügen, gelang im Frauenachter dann der erhoffte Sieg. Überglücklich sagte Sarassa: „Das ist der Wahnsinn. Der Achter war so stark heute. Jetzt haben wir es tatsächlich geschafft. Ich freue mich, dass es jetzt weiter geht zur WM.“
Bei den Junioren setzten sich mit einem Start-Ziel-Sieg Julian Garth und Jan Henrik Szymczak im Junioren- Vierer mit Steuermann durch. Für die beiden Sportler des CRC bedeutete das nicht nur die Goldmedaille sondern darüber hinaus auch die Qualifikation für die Junioren- Nationalmannschaft und den Start bei der Junioren-WM in Tokio. Im Achter gewannen die beiden am späten Sonntag-Nachmittag noch die Bronze-Medaille. Anders als in der U23-Altersklasse steht noch nicht fest in welcher Bootsklasse Garth und Szymczak in Tokio an den Start gehen werden. Hier wird es in den nächsten zwei Wochen noch ein Auswahlverfahren und anschließend ein dreiwöchiges Trainingslager geben. Garth meinte nach der Nominierung durch Bundestrainerin Sabine Tschäge: „Auch wenn wir den Vierer gewonnen haben, wir wollen natürlich in den Achter. Das ist DIE Bootsklasse.“
Über zwei Medaillen konnte sich auch Pia Renner freuen. Im Juniorinnen-Vierer mit Steuerfrau gewann sie die Bronze-Medaille. In einem extrem spannenden Rennen hatte die Crew um die Krefelderin schließlich das Nachsehen gegenüber der Konkurrenz. Im Ziel fehlte eine halbe Bootslänge auf Gold, was auch für Renner die WM-Qualifikation bedeutet hätte. Im Juniorinnen-Achter gewann Renner zum Abschluss der Meisterschafts-Regattta noch Silber. Chef-Trainer Markus Wöstemeyer sagte nach dem Rennen: „Im Vierer haben die Mädels wirklich einen tollen Job gemacht. Ich denke, dass die Unerfahrenheit der Crew uns heute den Sieg gekostet hat. Die anderen Mannschaften rudern und trainieren schon erheblich länger zusammen. Für unseren Vierer war es das erste gemeinsame Rennen. Das ist natürlich für die fünf eine echt große Enttäuschung.“
Auch in der U17-Altersklasse ging es an diesem Wochenende in Brandenburg um Medaillen. Shira Brinitzer vom Crefelder Ruder-Club erkämpfte sich die Bronze-Medaille im Leichtgewichts-Vierer. Auch diese Mannschaft war in dieser Konstellation noch nie ein Rennen zusammen gefahren und erst kurz vor der Meisterschaft zusammengesetzt worden. Brinitzer sagte nach der Siegerehrung: „Wir wussten nach dem Vorlauf, dass wir eine Medaille gewinnen können. Dass Das jetzt wirklich geklappt hat, kann ich noch gar nicht glauben.“
Knapp an einer Medaille vorbei gerudert ist Lara Horster vom Crefelder RC im Juniorinnen-Achter der U17-Altersklasse. In einem engen Rennen reichte es nach der Auswertung des Zielfotos schließlich nur zum undankbaren vierten Platz. Entsprechend enttäuscht zeigte sich Horster nach dem Rennen: „ Wir wollten um Gold mitfahren, haben aber nie richtig ins Rennen gefunden. Und jetzt haben wir gar nichts.“
Ebenfalls ins A-Finale rudern konnte sich Matthias Parlow im Vierer mit Steuermann und zusammen mit seinem Krefelder Vereinskameraden Pascal Friedrich auch im Junior-Achter. Die beiden 15jährigen Sportler sind zum ersten Mal bei der Deutschen Jugendmeisterschaft gestartet und können auch im nächsten Jahr noch in der Altersklasse U17 an den Start gehen. Sowohl im Vierer wie auch im Achter stand am Ende ein sehr starker fünfter Platz.
Für das A-Finale qualifizieren sich die stärksten sechs Boote der Vorausscheidungen. Ebenfalls einen begehrten Platz im Finale und damit eine Chance auf die heiß begehrten Medaillen hatten sich Louisa Heinermann und Maike Kirstätter im Leichtgewicht Doppelvierer U19 erarbeitet. Am Ende stand dann Platz sechs zu Buche. Schlagfrau Heinermann zeigte sich zufrieden: „Natürlich haben wir versucht eine Medaille zu holen. Aber für uns war es auch schon ein großer Erfolg im A-Finale mitzurudern. Die anderen waren heute einfach besser. Nächstes Jahr greifen wir wieder an.“
Ebenfalls Rang sechs belegte der Juniorinnen-Zweier-ohne Steuerfrau mit Lena Fuchs auf Schlag und Karla Hartmann im Bug. In dieser extrem schwierig zu rudernden Bootsklasse taten sich die beiden nach einem guten Vorlauf im Finale bei schwierigen Wind- und Wellenbedingungen sehr schwer und mussten die Konkurrenz ziehen lassen. Trainer Markus Wöstemeyer sagte: „Die beiden sind jung und haben hier viel Erfahrung gesammelt. Jetzt müssen Sie die richtigen Schlüsse ziehen, dann werden wir sie auch noch weiter vorne sehen.“
Nicht bis ins Finale hatte es Merlin Kluth geschafft. Er belegte zusammen mit seinem Düsseldorfer Partner im B-Finale im Leichtgewichts-Doppelzweier Platz zwei, und damit in der Endabrechnung den achten Rang. Nicht in die Halbfinalrunde schaffte es der Nachwuchs-Doppelvierer mit Jakob Leonhards, Lasse Kubill, Jonas Schüller und Steuermann Till Rißmann vom Crefelder Ruder-Club.
Chef-Trainer Markus Wöstemeyer zeigte sich mit dem Ergebnis der Meisterschaft zufrieden: „Wir haben nicht alle Ziele erreicht. Aber das gehört auch zum Sport dazu. Das war heute ein krasses Auf und Ab der Gefühle. So viele tolle Erfolge und dann dazwischen immer wieder ein Dämpfer. Aber alles in allem ein starkes Ergebnis für den Club.“
Autor: Markus Wöstemeyer