Am 19. und 20. September wurde in Krefeld die heiße Phase der Herbstsaison für die nordrhein-westfälischen Ruderer eingeläutet. Nach der sehr langen Regatta-Pause von fast einem Jahr war der Andrang an Sportlern überwältigend. Mit einem ausgeklügelten Hygiene- und Raumkonzept war die Veranstaltung ein voller Erfolg.
Die traditionelle Regatta auf dem Elfrather See, konnte zur großen Freude der vielen ruderbegeisterten Athleten und Zuschauer auch in diesem Jahr ausgetragen werden. Unter dem Schirm der Corona-Schutzverordnung fanden für die 850 Ruderer die ersten Regatta- Rennen des Jahres 2020 statt. Seit mehreren Jahren sind die Teilnehmerzahlen stetig steigend und zeigen die Bedeutung der Veranstaltung für den Rudersport in Nordrhein-Westfalen. In diesem Jahr kam noch einmal der „Corona-Schub“ hinzu und bescherte dem ausrichtenden Regatta-Verein Niederrhein ein alle Erwartungen übertreffendes Meldeergebnis mit Teilnehmern aus dem kompletten Bundesgebiet von Berlin bis München. Philipp te Neues, Vorstandsmitglied des Regattavereins Niederrhein, freut sich über die große Resonanz und hat die Herausforderungen der Zukunft im Blick: „Wir haben noch einmal 50% mehr Teilnehmer als in den Vorjahren. Mit dem neuen Regattaplatz am Ostufer und dem Zuschauerbereich am Bootshaus haben wir aber alles gut entzerrt. Für die Zukunft wollen wir dieses Konzept auch über die Corona-Zeit hinaus beibehalten. Es hat sich bewährt. Viel mehr Teilnehmer sind allerdings kaum noch vorstellbar, auch wenn der Platz es hergibt. Die Rennen haben von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gedauert.“
Die Landestrainer aus NRW laden im Rahmen der Krefelder Regatta in jedem Jahr zu einer Rangliste für alle 16- und 17-jährigen als erste Standortbestimmung nach der Sommerpause im Einer ein. In diesem Jahr das erste Rennen für alle nach der Zwangspause. Über Vorläufe am Samstagvormittag und die Finals am frühen Nachmittag wird die Rangfolge gebildet. Die bestplatzierten der Rangliste bei den Juniorinnen und den Junioren erhalten eine Einladung des Chef-Landestrainers Ralf Wenzel zu einem einwöchigen Athletiklehrgang in den Herbstferien. An den Start gingen 30 Juniorinnen und 57 Junioren – darunter auch acht Krefelder. Die Hoffnungen von CRC-Cheftrainer Markus Wöstemeyer ruhten dabei in diesem Jahr auf den erst im nächsten Jahr in die U19-Altersklasse aufsteigenden Matthias Parlow. Schon im Vorlauf bekam es Parlow mit dem hocheingeschätzten späteren Sieger der Rangliste, dem Duisburger Paul Emil Scholz zu tun. Ein dritter Platz im dritten Finale war nicht ganz das, was sich der junge Krefelder erhofft hatte. Am Ende war er dennoch nicht unzufrieden: „Eigentlich hatte ich mit den ersten beiden Finals geliebäugelt. Am Ende war es jetzt der 17. Platz. Aber mit Blick auf die in den Finals gefahrenen Zeiten bin ich in den Top-Ten. Damit bin ich auf jeden Fall zufrieden.“ Sagte Parlow nach dem Finalrennen.
Die Regatta ist in diesem Jahr der Auftakt in eine kurze Regatta-Saison und dient vielen Vereinen aus NRW als Test für die zwei Wochen später stattfindende Landesmeisterschaft und die dann folgende Deutsche Sprintmeisterschaft. Neben der Landesmeisterschaft die am 3. und 4. Oktober ebenfalls auf dem Elfrather See in Krefeld ausgetragen wird, findet in diesem Jahr auch die Deutsche Sprintmeisterschaft wieder in NRW statt. Am 10. und 11. Oktober trifft sich die Deutsche Ruderelite in Werder an der Havel, um die Deutschen Sprintmeister zu ermitteln. Die Wettkampfdistanz beträgt dann nicht wie bei der Landesmeisterschaft und der Krefelder Herbst-Regatta 1000m sondern nur 450m.
Ambitionen auf die zu vergebenden Titel in Krefeld und Werder a.d.H. haben der am Sonntag siegreiche Männer-Doppelvierer des Crefelder Ruder-Clubs mit Jan Renner, Andreas Baloghy, Matthias Keulen und Lars Hermsdorfer. Auch der CRC-Nachwuchs zeigten in der gleichen Bootsklasse in der Altersklasse U17, dass sie Ambitionen auf den Titel haben. Matthias Parlow, Pascal Friedrich, Lasse Kubill, Jonas Schüller mit Stm. Henry Flocken setzten sich in einem spannenden Rennen gegen die NRW-Konkurrenz durch. Das Flaggschiff im Rudern ist der Achter. In der prestigeträchtigen Bootsklasse setzte sich der CRC-Männerachter am Samstag souverän gegen die Konkurrenz durch. Cheftrainer Markus Wöstemeyer ist damit für den Moment erst einmal zufrieden und äußerte sich vorsichtig optimistisch: „Besonders am Samstag hatten wir noch große Schwierigkeiten in der Renngestaltung. Das ist nach fast einem Jahr Pause, in der keine Regatten stattfinden konnte aber auch nicht so verwunderlich. Am Sonntag haben wir schon deutlich besser ausgesehen. Dennoch gibt es in der ein oder anderen Bootsklasse noch einiges zu tun in den nächsten zwei Wochen.“
Dann gibt es am 3. und 4. Oktober ein Wiedersehen auf dem Elfrather See zur NRW-Landesmeisterschaft.