Am 21. und 22. September wurde in Krefeld die heiße Phase der Herbstsaison für die nordrhein-westfälischen Ruderer eingeläutet. Vor den anstehenden Landesmeisterschaften in zwei Wochen, testen viele Vereine schon einmal die Leistungsstärke ihrer Mannschaften an. Entsprechend groß war die Teilnehmerzahl auch in diesem Jahr wieder.
Die traditionelle Regatta auf dem Elfrather See, die ihren Namen den dargebotenen kulinarischen Köstlichkeiten verdankt, läutet die Herbstsaison für die Ruderer in NRW ein. Seit mehreren Jahren sind die Teilnehmerzahlen gestiegen. In diesem Jahr stagnieren sie erstmals auf diesem hohen Niveau. Philipp te Neues, Vorstandsmitglied des Regattavereins Niederrhein, freut sich über die mit der großen Resonanz verbundenen Einnahmen und hat die Herausforderungen der Zukunft im Blick: „Mit der aktuellen finanziellen Situation des Regattavereins können wir sehr zufrieden sein. Große Sprünge können wir deshalb aber noch nicht machen. Wir sind bemüht für die Zukunft wieder internationale Events auf den Elfrather See zu holen, wie die Junioren-Europameisterschaft im Jahr 2017.“
Die Landestrainer aus NRW laden im Rahmen der Krefelder Regatta in jedem Jahr zu einer Rangliste für alle 16- und 17-jährigen als erste Standortbestimmung nach der Sommerpause im Einer ein. Über Vorläufe am Samstagvormittag und die Finals am frühen Nachmittag wird die Rangfolge gebildet. Die ersten 10 Plätze der Rangliste bei den Juniorinnen und den Junioren erhalten eine Einladung des Chef-Landestrainers Ralf Wenzel zu einem einwöchigen Athletiklehrgang in den Herbstferien. An den Start gingen 36 Juniorinnen und 67 Junioren – darunter auch zehn Krefelder. Besonders gut machte es Junioren-Weltmeister Jan Henrik Szymczak, der sich nach einem starken Vorlauf im A-Finale wiederfand und mit Platz vier in der Gesamtwertung belohnt wurde. Szymczak war mit dem Ergebnis zufrieden: „Als Weltmeister steht man halt richtig unter Druck. Da musst du liefern. Aber nach der WM im August war erst mal ein bisschen Urlaub und viel Organisatorisches für das anstehende Studium angesagt. Effektiv konnte ich mich jetzt seit zwei Wochen vorbereiten. Dafür war das Ergebnis o.k.“
Die Regatta dient vielen Vereinen aus NRW als Test für die zwei Wochen später stattfindende Landesmeisterschaft und die dann folgende Deutsche Sprintmeisterschaft. Neben der Landesmeisterschaft die am 5. und 6. Oktober ebenfalls auf dem Elfrather See in Krefeld ausgetragen wird, findet in diesem Jahr auch die Deutsche Sprintmeisterschaft wieder in NRW statt. Am 12. und 13. Oktober trifft sich die Deutsche Ruderelite in Essen-Kettwig, um auf der Ruhr die Deutschen Sprintmeister zu ermitteln. Die Streckenlänge ist dann nicht wie bei der Landesmeisterschaft und der Reibekuchen-Regatta 1000m sondern nur 350m.
Ambitionen auf die zu vergebenden Titel in Krefeld und Essen haben der am Samstag siegreiche Männer-Doppelvierer des Crefelder Ruder-Clubs mit Jonathan Rommelmann, Jan Renner, Larus Melka und Moritz Koch. Auch die CRC-Frauen zeigten in der gleichen Bootsklasse, dass sie Ambitionen auf den Titel haben. Henriette te Neues, Sophie Baloghy, Hannah Lehnen und Katharina Rogosch setzten sich in einem spannenden Rennen gegen das favorisierte Boot aus Neuss durch. In der U19-Altersklasse konnte Hannah Lehnen zusammen mit Lara Horster auch noch den Doppelzweier gewinnen. Das Flaggschiff im Rudern ist der Achter. In der prestigeträchtigen Bootsklasse musste sich sowohl der Junioren-Achter des CRC wie auch der CRC-Männer-Achter mit Platz zwei begnügen. Cheftrainer Markus Wöstemeyer ist damit für den Moment erst einmal zufrieden und äußerte sich vorsichtig optimistisch: „Wir haben in ein paar Bootsklassen schon gute Ergebnisse erzielt. Uns fehlten aber auch noch einige wichtige Sportler, die erst zu den Landes- und den Sprintmeisterschaften ins Team zurückkehren. So werden wir die ein oder andere Besatzung noch etwas verstärken können.“
In zwei Wochen, am 5. und 6. Oktober gibt es ein Wiedersehen auf dem Elfrather See zur NRW-Landesmeisterschaft… dann auch wieder mit dem legendären Reibekuchen.
Autor: Markus Wöstemeyer