- Oktober 2019
Mit einem starken Auftritt hat der Crefelder Ruder-Club seine Vormachtstellung in Nordrhein-Westfalen unterstrichen. Nach 2017 und 2018 konnte der Club zum dritten Mal in Folge die Gesamtwertung als erfolgreichster Verein für sich entscheiden. Auch der Jugendpreis für die Gesamtwertung in allen Junioren-Rennen ging in diesem Jahr nach Krefeld. Hauchdünn musste der Krefelder Männer-Achter den Titel an Münster abgeben.
An diesem Wochenende hieß es wieder „Achtung! Los!“ auf dem Elfrather See in Krefeld. Der Nordrhein-Westfälische Ruderverband hat die Landesmeister des Jahres 2019 ermittelt. Bei Dauerregen am Sonntag wurde die Regatta zu einem echten Härtetest für alle Sportler, Trainer und Zuschauer. In einem dramatischen Finale im Männerachter zum Regattaabschluß am Sonntagnachmittag musste sich der heimische Crefelder Ruder-Club denkbar knapp dem Achter aus Münster geschlagen geben. Das eigentlich favorisierte erste Boot des CRC mit Achter-Weltmeister Laurits Follert und den Junioren-Weltmeistern Julian Garth und Jan Henrik Szymczak an Bord ging leer aus und musste mit Platz vier vorliebnehmen. Mit einem mutigen Rennen setzten sich die Bundesliga-Mannschaft des CRC und das Boot aus Münster sofort an die Spitze des Feldes und lieferten sich einen erbitterten Bord-an-Bord-Kampf über die gesamte Streckenlänge von 1000m. Auf der Ziellinie hatten die Münsteraner schließlich die Bugspitze vor dem Krefelder Boot mit Schlagmann Michael Naß, Moritz te Neues, Hendrik Klose, Jan Renner, Lars Hermsdorfer, Paul te Neues, Marcel Habig, Joost Follert und Steuerfrau Lilith Benz. Die Mannschaft war mit ihrer Leistung und der Silbermedaille am Ende hoch zufrieden. Schlagmann Michael Naß sagte nach der Siegerehrung: „Wir hatten schon mit einer Medaille geliebäugelt, aber nicht damit gerechnet unsere andere CRC-Mannschaft umzuhauen und auch noch um den Sieg zu fahren.“
Der Crefelder Ruder-Club verteidigte seinen Titel als erfolgreichster Verein und setzte noch einen Akzent mit dem Gewinn des Jugendpreises für die erfolgreichste Junioren-Mannschaft. Insgesamt sechs Landesmeistertitel und weitere vier Podest Platzierungen machten den Erfolg komplett. Trainer Markus Wöstemeyer zeigte sich sehr zufrieden mit dem Abschneiden seiner Sportlerinnen und Sportler: „Wir konnten in allen Altersklassen ins Finale fahren und bei den Männern, Frauen, Junioren und Juniorinnen Titel und Medaillen gewinnen. Das zeigt die sportliche Breite, die den Erfolg ausmacht.“
Den Medaillenreigen eröffnete am Samstagmittag der Männer-Doppelvierer mit Jan Renner, Matthias Keulen, Moritz Koch und Schlagmann Jonathan Rommelmann. Mit einer eindrucksvollen Demonstration der Stärke setzte sich das Boot von Beginn an vom Rest des Feldes ab und konnte einen souveränene Sieg mit über einer Bootslänge Vorsprung einfahren. Gleich taten es ihnen dann auch etwas später Pia Renner, Lara Horster, Hannah Lehnen und Louisa Heinermann im U19-Juniorinnen Doppelvierer. Allerdings war der Sieg nicht ganz so ungefährdet. Erst im Endspurt konnte das Quartett den Vierer aus Waltrop abfangen.
Das Highlight für den Crefelder Ruder-Club an diesem Renn-Samstag war wieder das Rennen im Mixed-Achter. Eine Bootsklasse, die nur sehr selten ausgetragen wird. Hier sitzen vier Männer und vier Frauen in einem Boot. Der CRC hatte gleich zwei stark besetzte Achter ins Rennen geschickt. Einer der beiden Krefelder Achter konnte sich schon vom Start an die Spitze des Feldes setzen und gab die Führung auch nicht mehr ab. Dahinter entbrannte ein enges Rennen zwischen dem zweiten Krefelder Boot und der Mannschaft aus Neuss. Im Endspurt konnten sich die Krefelder dann entscheidend absetzen. Für den Achter aus Neuss blieb nur noch die Bronzemedaille. Gold und Silber gingen nach Krefeld. Es folgte eine weiß-blaue Siegerehrung unter dem Applaus der Krefelder Schlachtenbummler. Das siegreiche Boot mit Henriette te Neues, Johanna te Neues, Lina Mölder, Melissa Isen, Andreas Baloghy, Lars Henning, Moritz Koch, Michael Naß und Steuermann Philipp Grunenberg wurde mit der Goldmedaille geehrt. Silber Gewannen Michaela Staelberg, Marisa Staelberg, Theresa Lomertin, Theresa Pfennig, Jonathan Rommelmann, Larus Melka, Matthias Keulen, Moritz te Neues und Steuerfrau Anna Lülfing.
Die letzte Podest-Platzierung für den CRC am Samstag erruderten Julian Garth, Jan Henrik Szymczak, Matthias Parlow, Pascal Friedrich mit Steuermann Till Rißmann im Junioren-Vierer-mit-Steuermann. Die Mannschaft wurde für ein engagiertes Rennen mit der Bronze-Medaille belohnt.
Am Sonntag konnte der Finalblock gar nicht besser beginnen. Bereits in den ersten beiden Finals des Tages ging die Goldmedaille an den CRC. Zunächst ruderten die Junioren-Achter-Weltmeister Julian Garth und Jan Henrik Szymczak zu einem ungefährdeten Sieg im Junioren-Zweier-ohne. Direkt darauf folgte der Mixed-Doppelvierer mit Michaela Staelberg, Jan Renner, Morit Koch und Theresa Lomertin. Von Beginn an dominierte auch dieses Quartett das Renngeschehen und ruderte souverän zu Gold. Den ersten Finalblock des Sonntags rundete der Sieg im Frauen-Zweier-ohne-Steruerfrau ab. Marisa Staelberg und Johanna te Neues konnten sich an die Spitze des Zweier-Feldes legen und ihren Vorsprung mit einem starken Endspurt gegen ein immer besser ins Rennen kommendes Boot aus Neuss verteidigen. Bronze ging an Mülheim. Kurz zuvor nutzte der Juniorinnen-Vierer aus Krefeld seine Chance, die sich durch das Ausscheiden des favorisierten Bootes aus Essen auftat. In einem engen Zieleinlauf hatten Karla Hartmann, Lara Horster, Lena Fuchs, Shira Brinitzer mit Steuermann Till Rißmann schließlich das nachsehen gegen die Siegerinnen aus Witten und bekamen bei der Siegerehrung die Silbermedaille umgehängt.
Der zweite Finalblock begann ähnlich erfolgreich wie der erste. Im ersten Rennen holte sich die Mannschaft mit Matthias Parlow, Pascal Friedrich, Hank Haibach, Jakob Leonhards und Steuerfrau Louisa Heinermann im Junior-Vierer-mit-Steuermann der U17-Altersklasse die Silbermedaille. Eigentlich sollte das Rennen im Frauen-Doppelvierer noch ein Highlight für den CRC bringen. Das stark besetzte Boot mit Schlagfrau Michaela Staelberg, Marisa Staelberg, Henriette te Neues und Theresa Lomertin setzte sich auch gleich an die Spitze und hatte bei Streckenhälfte schon zwei Bootslänge Vorsprung. Kurz darauf rutsche Schlagfrau Michaela Staelberg bei strömendem Regen ein Skull aus der Hand. Das Skull verhakte sich im Wasser so unglücklich, dass es brach. Damit war der Traum vom Titel geplatzt. Der Sieg ging an die Titelverteidigerinnen aus Neuss.
Am nächsten Wochenende geht es in Essen-Kettwig weiter. Dort werden über eine Streckenlänge von 350m die Deutschen Sprintmeister im Rudern ermittelt. Trainer Markus Wöstemeyer zeigt sich auch für die Deutsche Meisterschaft optimistisch: „Das Ergebnis gibt uns Selbstvertrauen, aber das Ergebnis lässt sich nicht einfach auf die kurze Distanz übertragen. Es sind wirkliche Sprintfertigkeiten gefragt. Wenn du auf der 1000m-Strecke nach 25 Schlägen nicht vorne liegst, hast du noch 800m um das Ergebnis zu korrigieren. Beim Sprint ist dann schon mehr als die Hälfte rum.“
Autor: Markus Wöstemeyer
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