Am 16. und 17. September wurde in Krefeld die heiße Phase der Herbstsaison für die nordrhein-westfälischen Ruderer eingeläutet. In Vorbereitung auf die in zwei Wochen stattfindende Landemeisterschaft ist die Krefelder „Reibekuchen“-Regatta das Muss für die Nordrhein-Westfälischen Vereine. Darüber hinaus fanden sich auch in diesem Jahr ruderbegeisterte aus den benachbarten Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz, die nach Krefeld gereist waren. Sportliches Highlight war der Sieg von CRC-Nachwuchshoffnung Justus de Gruyter bei der NRW-Rangliste.
Insgesamt erlebten 565 Sportlerinnen und Sportler aus 45 Vereinen wieder einmal eine bestens organisierte Veranstaltung auf dem Elfrather See. Auch der Wettergott hatte in diesem Jahr die Regenschauer in die Nacht verlegt und an den beiden Regattatagen für herrliches Sommerwetter gesorgt. Der neue Regattaleiter Julian Hausmanns sagte: „Nach der Europameisterschaft im August hatte sich jetzt schon Routine eingestellt. Eigentlich gibt es da immer noch ein paar Kleinigkeiten zu tun. Die Regatta ist jetzt wieder auf dem gewohnten Teilnehmerniveau, wie im letzten Jahr. In den beiden Jahren zuvor war der Andrang auf Grund der pandemiebedingt ausgefallenen anderen bundesweiten Regatten sehr hoch. Allerdings gab es in diesem Jahr auch zahlreiche Konkurrenzveranstaltungen mit der Ruder-Bundesliga in Hamburg und dem Bundesfinale von „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin. Wir freuen uns auf die Landesmeisterschaft in zwei Wochen bei uns in Krefeld“
De Gruyter gewinnt NRW-Rangliste
Die Landestrainer aus NRW laden im Rahmen der Krefelder Regatta in jedem Jahr zu einer Rangliste für alle 16- und 17-jährigen als erste Standortbestimmung nach der Sommerpause im Einer ein. Über Vorläufe am Samstagvormittag und die Finals am frühen Nachmittag wird die Rangfolge gebildet. Die bestplatzierten der Rangliste bei den Juniorinnen und den Junioren erhalten eine Einladung des Chef-Landestrainers Ralf Wenzel zu einem einwöchigen Athletiklehrgang in den Herbstferien. An den Start gingen 30 Juniorinnen und 58 Junioren – darunter auch sechs Krefelder. Die Hoffnungen von CRC-Cheftrainer Markus Wöstemeyer ruhten dabei in diesem Jahr auf Justus de Gruyter, Nils Busch und Eva Schüller. Bereits im Vorlauf konnte De Gruyter sich durch Platz eins für das A-Finale qualifizieren und Busch mit dem zweiten Vorlaufplatz für das B-Finale. Schüller erwischte in einem schweren Vorlauf einen schlechten Start ins Rennen und musste die Konkurrentinnen ziehen lassen. Am Ende Blieb nur das Finale E. De Gruyter jedoch hatte sich noch ausreichend Körner für das Finale aufgehoben und gewann souverän mit einer Bootslänge Vorsprung. Somit stand der CRC-Nachwuchssportler bei der anschließenden Siegerehrung ganz oben auf dem Treppchen. Zufrieden mit dem Rennen sagte De Gruyter: „Ich bin sehr aggressiv losgefahren. Und das hat gut funktioniert. Nach dreihundert Metern hat es schon richtig gebrannt. Aber dann habe ich gemerkt, dass ich nach ganz vorne fahren kann und hab einfach alles gegeben.“
Reibekuchen-Regatta ist der Auftakt der Saison
Die Regatta ist auch in diesem Jahr der Auftakt in die Herbst-Regatta-Saison und dient vielen Vereinen aus NRW als Test für die zwei Wochen später stattfindende Landesmeisterschaft und die dann folgende Deutsche Sprintmeisterschaft. Neben der Landesmeisterschaft die am 30. September und 1. Oktober ebenfalls auf dem Elfrather See in Krefeld ausgetragen wird, findet die Deutsche Sprintmeisterschaft am 7. und 8. Oktober in Heidelberg auf dem Neckar statt. Die Wettkampfdistanz beträgt dann nicht wie bei der Landesmeisterschaft und der Krefelder Herbst-Regatta 1000m sondern nur 350m.
Es lief noch nicht alles rund – viele zweite Plätze
Der Mixed-Doppelvierer des Crefelder Ruder-Clubs mit Jan Renner, Lars Hermsdorfer, Lena Giesing und Louisa Heinermann war stark in das Rennen gestartet und hatte lange die Führung inne bis im Endspurt das Boot der Leverkusener noch kurz vor der Ziellinie die Bugspitze nach vorne schob und mit wenigen Zentimetern Vorsprung gewann. Auch der CRC-Männer-Doppelvierer musste sich mit Platz zwei begnügen. Gegen die starken Kölner hatte die Mannschft mit Larus Melka, Andreas Baloghy, Jan Renner und Michael Naß an diesem Wochenende keine Chance. Den CRC-Frauen erging es nicht besser. Der Doppelvierer mit Louisa Heinermann, Lena Giesing, Shira Brinitzer und Julia Kocherscheid hatte das Rennen lange angeführt und war im Schlußspurt noch auf Rang zwei verwiesen worden. Ähnlich sah es auch bei den Junioren des CRC aus. Der Junioren-Doppelvierer mit Justus de Gruyter, Nils Busch, Julius Nolte und Arne Lange mussten sich mit Platz
zwei begnügen. Cheftrainer Markus Wöstemeyer ist für den Moment noch nicht zufrieden und äußerte sich vorsichtig optimistisch: „In vielen Bootsklassen lief es an diesem Wochenende noch nicht ganz rund. Wir dürfen uns nicht immer mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Zumal die Gegner, die wir zur Landesmeisterschaft erwarten, noch nicht alle am Start waren. Im Endspurt konnte bisher nur der Männerachter überzeugen. Wir haben aber auch noch zwei Wochen in denen wir die Boote noch einmal voran bringen wollen.“
Dann gibt es am 30. September und 1. Oktober ein Wiedersehen auf dem Elfrather See zur NRW-Landesmeisterschaft, und auch dann wieder mit den berühmten Krefelder Reibekuchen.
Markus Wöstemeyer (Crefelder Ruder-Club)